Direkte Adhäsivtechnik (Composite- oder Kunststoff-Füllung)

Bei Composite-Füllungen handelt es sich, wenn sie unter Verwendung von hochwertigen Materialien und korrekter Anwendung angefertigt werden, um eine sehr robuste langlebige Versorgung. Nach Entfernen der alten Füllung und der kariösen Zahnsubstanz wird die Defektoberfläche mit Haftvermittlern beschichtet und darauf jeweils in kleinen Portionen schichtweise das Composite-Material (=Kunststoffharz durchsetzt mit mikroskopisch kleinen Glas- und Keramiksplittern).

Da sie leider sie sehr oft in kürzester Zeit mit billigen Materialien und unzureichender Trockenlegung der Defektfläche angefertigt werden, haben viele Patienten damit schon unangenehme Erfahrung machen müssen. Sei es, daß die Füllung schon nach kurzer Zeit wieder ausgefallen ist, oder der reparierte Zahn seit der Reparatur Temperatur- oder Aufbiß-empfindlich geworden ist, oder weil sich bald danach erneut Karies unter der Füllung gebildet hat, ist diese Art von Füllung oft mit Vorurteilen belastet.

Ich fertige meine Füllungen nach den Konzepten der Professoren Krejci (Genf), Roulet (Charité Berlin) und Klaiber (Würzburg) an. Bei guter Zahnpflege ist eine Lebensdauer von über 10 Jahren problemlos zu erreichen. Viele meiner Compositefüllungen sind mittlerweile über 20 Jahre alt und trotzdem noch einwandfrei.

Vorher – Nachher – Beispiel aus meiner Praxis:

Drei sehr alte Amalgamfüllungen
gleicher Fall 3 Stunden später

Die ersten Composite-Füllungen im Seitenzahngebiet habe ich 1995 angefertigt. Damals hatte ich bei einer Patientin alle Amalgamfüllungen durch solche aus Composite ersetzt. Im Januar 2019 habe ich bei ihr die erste dieser Füllungen ersetzt. Alle anderen sind noch immer tadellos. Eine Lebensdauer von über 23 Jahren kann ich natürlich nicht seriös für jede Füllung garantieren, aber wie oben geschrieben, ist eine Lebensdauer von über 10 Jahren bei guter Zahnpflege mehr als realistisch. Wie auf der Seite Praxisphilosophie beschrieben, arbeite ich stets so, als ob ich meinen Zahn behandeln würde. Sie haben also durchaus auch eine Chance, die 23 Jahre Lebensdauer zu erreichen.

Ich verwende bei jeder Füllung im Seitenzahngebiet mit Zwischenraum-Beteiligung sowie bei jeder anderen Füllungslage, die sich auf normale Art nicht zuverlässig trocken halten läßt, konsequent die Abdichtung mit Kofferdam, mit der man die Schadstelle absolut trockenlegen kann, denn Composit-Materialien verbinden sich nicht mit feuchten Oberflächen. (Kofferdam ist ein Spanngummi, der wie eine Manschette dicht am Zahn anliegt, und sicherstellt, daß keine Feuchtigkeit an die Schadstelle gelangen kann, und umgekehrt, daß nichts wie z.B. Späne einer ausgebohrten Amalgamfüllung in die Mundhöhle geraten kann.)

Falls die Oberfläche des Zahnes während der Reparatur unbemerkt ganz oder auch nur teilweise feucht geworden ist, verbleibt ein mikroskopisch kleiner Spalt zwischen Zahn und Füllung, in den anschließend Bakterien ungehindert einwandern können und Beschwerden und neue Karies verursachen. Außerdem kann es dadurch passieren, daß die Füllung schon nach kurzer Zeit wieder herausfällt.

Vorteile

Es wird bei sorgfältigem Vorgehen fast keine gesunde Zahnsubstanz abgetragen.

Die Klebeverbindung ist so enorm stark, daß der reparierte Zahn – wollte man ihn nach der Reparatur mutwillig zerbrechen – nicht an der Klebeverbindung bricht, sondern quer durch Zahnsubstanz und Füllungsmaterial. Der Zahn gewinnt durch diese Verklebung an Stabilität.

Composite ist elastischer als andere Materialien. Beim versehentlichen unvorbereiteten Beißen auf einen harten Gegenstand wie z.B. einen Kirschkern besteht eine geringere Gefahr, daß etwas abbrechen könnte, als etwa bei einer Keramikrestauration.

Für die Behandlung ist nur ein Termin notwendig.

Nachteile

Composite ist nicht ganz so hart wie die äußere Schutzhülle des Zahns, der Zahnschmelz. Im Laufe der Jahre reibt sich eine Compositerestauration etwas stärker ab als der benachbarte Zahnschmelz.

Bakterien lagern sich im Vergleich zur natürlichen Zahnsubstanz etwas intensiver an die Füllungsoberfläche an.