Corona

Seit Corona ist alles anders, auch in der Zahnarztpraxis.

In meiner Praxis unternehmen meine Mitarbeiterinnen und ich alles, was in unserer Macht steht, um das Ansteckungsrisiko für Patienten und Personal so weit wie möglich zu reduzieren.

Schon vor Corona war für mich Hygiene absolut vorrangig. Mir ist wichtig, daß alles so abläuft, daß ich mich selbst guten Gewissens als nächster Patient zur Behandlung auf den Behandlungsstuhl setzen kann.

Als ich 1996 die Praxis in Meitingen übernommen hatte, habe ich als erste Investition einen S-Autoklaven, einen Thermodesinfektor, sterilisierbare Wechselaufsätze für die Luft-/Wasser-Pistole und mehrere Sätze Winkelstücke (=Bohrmaschinen) angeschafft, damit ich jeden Patienten mit sterilen Winkelstücken behandeln kann. Das war in der damaligen Zeit in Deutschland absolut unüblich, nur in den USA war das schon Standard. Insgesamt habe ich für einen korrekten Ablauf ca. 40 dieser Winkelstücke in Gebrauch.

Leider gibt es auch heute in Deutschland noch Zahnarztpraxen (mir ist sogar eine Zahnklinik bekannt, wo das laut einer mir persönlich bekannten dortigen Mitarbeiterin so gehandhabt wird), in denen aus Zeit- und Kostengründen (ein Winkelstück kostet je nach Hersteller zwischen 600 und 1200€) mit ein und dem selben Satz Winkelstücke eines Sprechzimmers ohne zwischenzeitliche Sterilisation alle Patienten nacheinander behandelt werden. Die Winkelstücke werden dort nur einer Wischdesinfektion unterzogen, die die kontaminierten Spraykanäle systembedingt nicht erreichen kann.

Bei der Anästhesie habe ich ebenfalls 1996 vom Karpulen-System auf Einweg-Spritzen umgestellt.

Seit ca. 20 Jahren verwenden wir in den Sprechzimmern ausschließlich Tastaturen mit Glasoberfläche mit eingebauter Touchfläche als Mausersatz. Herkömmliche Tastaturen sind noch stärker von Keimen besiedelt als Toilettenbrillen. Unsere Glastastaturen werden nach jeder Behandlung desinfiziert. Die glatte Oberfläche ermöglicht im Gegensatz zu einer herkömmlichen Tastatur eine vollständige Desinfektion. Eine Keimverschleppung durch Tastatur oder Maus ist dadurch ebenfalls ausgeschlossen.

Inzwischen hat der S-Autoklav einem B-Autoklaven (macht am Anfang des Prozesses statt eines einzelnen Vakuums mehrfach einen Wechsel zwischen Vakuum und Dampfbefüllung, damit auch große Hohlräume der Instrumente absolut sicher mit Dampf befüllt werden können) Platz gemacht, und auch der Thermodesinfektor ist durch ein moderneres Gerät ersetzt worden. Statt der sterilisierbaren Wechselaufsätze für die Luft-/Wasser-Pistole verwenden wir seit einigen Jahren Einwegaufsätze.

Zusätzlich zu unseren schon bisher vorbildlichen Hygienemaßnahmen haben wir unsere Schutzausrüstung mit besonders effizienter Atemmaske, Haube und Schutzschild an an Corona angepaßt.

(Bildquelle: proDente e.V.)

Bei allen Behandlungsschritten achten wir penibel darauf, daß keine unnötigen Aerosole entstehen können. Dies trifft besonders auf unsere professionelle Zahnreinigung zu. Seit Corona verzichten wir auf das Air-Flow-Gerät (= ein Pulverstrahler, der eine erhebliche Aerosolwolke im Raum verbreitet). So vermeiden wir erfolgreich, daß Millionen kleiner Tröpfchen in der Luft schweben.
Patienten, die ihre Zahnreinigung lieber wie bisher mit Air-Flow durchgeführt haben wollen, behandeln wir am letzten Termin am Mittag oder am Abend, damit potentielle Ansteckungsgefahr für andere Patienten ausgeschlossen ist.

(Bildquelle: proDente e.V.)

Ununterbrochenes Lüften zählt zu den wirkungsvollsten der zusätzlichen Schutzmaßnahmen in unserer Praxis. Egal ob draußen Minustemperaturen herrschen oder sommerliche Hitze brütet, wir lüften. (Keine Stoßlüftung, sondern unsere Fenster sind während der Arbeitszeiten und Mittagspause ununterbrochen geöffnet!) Zusätzlich führen wir in allen Räumen eine Luftdesinfektion durch, die Türklinken werden regelmäßig desinfiziert und unsere Patienten gleich nach dem Betreten der Praxis um Desinfektion Ihrer Hände gebeten.

Bedingt durch mein Praxiskonzept befinden sich nur bei Verzögerung durch einen unerwartet komplizierten Behandlungsfall oder zusätzliche Schmerzfälle mehrere Patienten im Wartezimmer.
Die maximale Zahl an Personen im Wartezimmer haben wir auf 3 begrenzt.